Haustierpark Werdum

„Wenn’s dem Esel zu bunt wird, bekommt er ein Junges.“ Wir haben den alten Spruch mit dem Esel auf dem Eis ein bisschen abgewandelt. Bei einem unserer regelmäßigen Besuche im Haustierpark Werdum, nur wenige Auto- und „etwas mehr“ Fahrradminuten von Carolinensiel entfernt, haben wir das nämlich (fast) live mitbekommen.

Frische Nordseeluft und „echte Landluft“

Tiere ganz nah: Im Haustierpark Werdum ist eine Menge los.

Die „zottelige Eselin“ im Haustierpark hatte Nachwuchs bekommen. Das war ein tolles zusätzliches Aha-Erlebnis, wie das Kleine die Muttermilch säugte und schön hinterher trabte. Die im Mai 2014 geborene Poitou-Eselin Rosalie ist heute noch einer der Stars im Park. „Ja, darauf sind wir mächtig stolz“, sagt uns ein freundlicher Herr, der zum Team des Haustierparks gehört und ergänzt lachend: „dass wir Nachwuchs aus eigenen Reihen bekommen, kommt ja schon mal vor.“ Er hat recht. Das merken wir, je weiter wir unsere Runde durch den idyllisch gelegenen Park machen.

Kleine Entlein, kleine Ziegen, niedliche junge Mini-Schweinchen kommen an den Zaun. Sie wollen Futter. Kein Problem. Wir ziehen an einem der Automaten artgerechtes Futter. Das Dankeschön mittels Nasenstubser und leckender Zunge kommt prompt. Wir strahlen mit der Sonne um die Wette. Das gilt besonders für die vielen Kinder, die sich kaum von den Tieren lösen können. Auf der Wiese, wo man die „Bewohner“ des Haustierparks streicheln und knuddeln kann, gibt es mitunter mehr Kinder als Tiere. „Das ist ja Biologieunterricht zum Anfassen“, meint ein Vater, der das Treiben seiner Lütten von der Bank auf einem Hügel beobachtet.

Wir setzen uns auch und genießen die frische Nordseeluft, garniert mit einer Brise echter Landluft. Wieso das? Na, weil hier im Park viele Nutztierarten gehalten werden und man mit ihnen Landwirtschaft betreibt. Da riecht es halt auch entsprechend. Es scheint, als bilden hier Tierpark und Landwirtschaft eine passende Einheit. Im Haustierpark Werdum werden alte Haustierrassen gezüchtet. Und Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

Schon seit der Steinzeit hält der Mensch Haustiere. Hunderte von Arten haben sich entwickelt, von denen viele aber vom Aussterben bedroht sind. Auf rund zwei Hektar kann man in Werdum über 70 Großtiere wie Esel, Schafe, Ziegen und Schweine sowie über 150 Geflügel von der Emdener Gans bis zu Lachtauben bestaunen, natürlich auch jede Menge Kaninchen und Meerschweinchen. Wir waren, nein, wir sind immer wieder begeistert. Aber neben dem „Erlebnis Tier“ kommen auch das Spielen und Genießen nicht zu kurz. Der Spielplatz mit Lerngeräten lädt zum Klettern und Toben ein. Im ganzen Park verteilt gibt es Lernspielgeräte, die auf lustige Weise Wissen zu den Tieren vermitteln. Ein großer Kräutergarten, Infostand, Souvenirshop, Minigolfanlage, ein Fitness-Parcours für Erwachsene und die Kneipp-Halle sind weitere Anlaufpunkte im und am Haustierpark.

Und an interessanten Veranstaltungen mangelt es das ganze Jahr über auch nicht: Kreativmorgen, Haustierpark-Rallye, Bingo, Krimi-Lesung mit „unserer“ Carolinensieler Autorin Gaby Kaden, Live-Musik, Tierfütterungen, Streichelstunde oder Haustierparkfest sorgen für Abwechslung. Mit dem Auto sind es von Carolinensiel nur wenige Minuten. Aber auch mit dem Fahrrad ist die Strecke bestens zu bewältigen und bietet unterwegs viele schöne Eindrücke der ostfriesischen Landschaft.

Von Carolinensiel aus planen wir eigentlich immer einen Tag im Haustierpark ein. Stets gehen wir dann auch rüber zur Werdumer Mühle, in der sich auch ein kleines Heimatmuseum mit alten Haushaltsgegenständen und landwirtschaftlichen Arbeitsgeräten befindet. Direkt daneben ist das Backhuus, in dem die Familie Post Holzbackofenträume wahr werden lässt. Frisches Brot aus dem Holzbackofen, leckerer Kuchen, Plätzchen- und Stockbrotbacken für Kinder sorgen für den richtigen Zusammenhalt von Leib und Seele.

Anschrift:
Haustierpark Werdum, Gastriege 35, 26427 Werdum
Tel.: +49 4974 990099 . Web: haustierpark-werdum.de


Reiner TerhorstText & Fotos:

Reiner Terhorst, „Herzen’s Carolinensieler“ und unser Verbindungsmann zur Stadt Duisburg ist seit vielen Jahren Gast in Carolinensiel.